• RSS

  • Home
  • Über uns
  • Leistungen
  • Referenzen
  • Kontakt
  • Downloadbereich

Presseaussendungen

Finale des 20. Philosophicum Lech

0 Kommentare/ für 20. Philosophicum Lech / von Christina
26. September 2016

Fesselnde Referate und festlicher Abschluss anlässlich des Jubiläums

Die Vorträge der beiden letzten Tage des 20. Philosophicum Lech verdeutlichten die Aktualität des heurigen Themas. Von der Grundfrage der Theologie über die Phänomenologie des Luxus bis hin zu einem humanistischem Gottesbild im Islam oder auch einer „Sinndefizitbewirtschaftung“ reichten die Reflexionen „über Gott und die Welt“. In interdisziplinärer Diskussion widmeten sich die Referenten und Zuhörer einem intensiven Gedankenaustausch im aparten Alpendorf am Arlberg. 

Bevor der Bürgermeister von Lech Ludwig Muxel das Thema des kommenden Jahres bekanntgab, bedankte er sich bei allen Mitwirkenden des 20. Philosophicum Lech. Nach Würdigung der Verdienste des wissenschaftlichen Leiters Konrad Pauls Liessmann sowie der Exzellenz der Referenten richtete er seinen Dank nicht zuletzt auch an die Teilnehmer. Über 800 Interessierte fanden am philosophisch-literarischen Vorabend und über die vier Tage der Veranstaltung hinweg den Weg in den renommierten Tourismusort am Arlberg, der sich längst auch als Zentrum kulturwissenschaftlicher Auseinandersetzung etabliert hat.

Der hohe Anteil an treuen Besuchern des Symposiums spricht für sich. Seit dem Start 1997 stieg das  Interesse kontinuierlich. So früh ausgebucht wie im heurigen Jahr war das Philosophicum Lech noch nie. Und auch in Wissenschaftskreisen genießt es hohe Reputation, hinterlässt die interdisziplinäre Veranstaltung doch bleibenden Eindruck. So sprach etwa der emeritierte Professor für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Christoph Türcke diesmal von einem „phänomenalen Event“. Auch aufgrund dessen gelingt es Liessmann alljährlich höchst angesehene Vertreter ihres Fachs als Referenten zu gewinnen. Heuer war die eine Hälfte davon zum ersten Mal, die andere erneut dabei, wie der wissenschaftliche Leiter auf sein Auswahlprinzip anlässlich des Jubiläums verwies. Kontinuität im Anspruch traf wie gewohnt auf transdisziplinäre Abwechslung, fundierte wissenschaftliche Erörterung auf gesellschaftliche Aktualität.

Zu jenen, die nicht erstmalig in Lech diskutierten, zählt der renommierte Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Honorarprofessor für Philosophie Rüdiger Safranski. Er hatte das Philosophicum vor 19 Jahren mit aus der Taufe gehoben und machte sich auch als langjähriger Juror des Tractatus, des seit 2009 verliehenen hochdotierten Essay-Preises des Philosophicum Lech, verdient. Dass er heuer den Abschlussvortrag hielt, schloss hinsichtlich des Jubiläums symbolisch den Bogen und brachte zudem nochmals die fundamentalen Fragestellungen der diesjährigen Tagung auf den Punkt. Dass sich in unserer säkularisierten Gesellschaft „der Wille zum Glauben“ – so der Titel des Vortrags – etwa als spirituelle Freizeitgestaltung, als Moralverstärkung und als emotionale Investitionen in den gesellschaftlichen Zusammenhang, sprich als „Sinnbeschafffung und Sinndefizitbewirtschaftung“ findet, war nur ein Aspekt seiner tiefgreifenden Analyse.

Bereits am Vorabend hatte sich Safranski, begeistert und zugleich begeisternd, an der Publikumsdiskussion beteiligt, was das rege wechselseitige Interesse der Referenten an den Ausführungen ihrer Kollegen illustriert. „Philosophie ist im Wesentlichen Dialektik, das heißt der Austausch von Gründen mit dem Ziel der Wahrheitsfindung“, hatte schon am Vormittag Markus Gabriel, Professor für Erkenntnistheorie, Philosophie der Neuzeit und Gegenwart an der Universität Bonn, zum Dialog mit seinem Vorredner angemerkt. Holm Tetens, emeritierter Professor für Theoretische Philosophie, hatte den Vortragsreigen am Samstag mit einer logisch-philosophischen Herleitung der Relevanz des Gottesgedankens eingeläutet. „Was wäre denn sonst der Mühe wert zu begreifen, wenn Gott unbegreiflich ist?“ lautete sein Plädoyer, während Markus Gabriel mit seinen erkenntnistheoretischen Überlegungen unter dem Titel „Wenn es die Welt nicht gibt, kann es dann Gott geben?“ gewissermaßen die Spielregeln definierte, auf welche Weise man vernünftig über Gott und die Welt reden kann.

Am Samstagnachmittag referierte dann zunächst Lambert Wiesing über „Luxus – eine Weltbeziehung“. Als „einer der wichtigsten Philosophen und Phänomenologen im deutschsprachigen Raum“, so Liessmann, widmete sich der Professor für Bildtheorie und Phänomenologie in seinem Vortrag der dritten Instanz – neben Philosophie und Religion – zur Reflexion grundlegender Fragen, nämlich der ästhetischen Erfahrung. „Der Luxus bietet sich angesichts einer von Zweckrationalität dominierten Gesellschaft für Menschen als ein Weg an, ästhetisch zu erfahren, was es heißt, ein Mensch zu sein“, lautete seine Hauptthese. Das darauf folgende Referat von Peter Strasser, Professor für Philosophie und Rechtsphilosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz, führte zu einem paradoxen Befund, angelehnt an ein Zitat aus dem Roman „Moviegoer“ von Walter Percy: „Eine denkwürdige Nacht. Die einzige Schwierigkeit: das Universum war geordnet, und ich war übriggeblieben.

Mit besonderem Interesse wurde von vielen der erste Vortrag am Sonntagvormittag von Mouhanad Korchide erwartet. Der Professor für Islamische Religionspädagogik und Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster erlangte in den vergangenen Jahren mit Büchern wie „Scharia – der missverstandene Gott. Der Weg zu einer modernen islamischen Ethik“ (2013) oder „Gott glaubt an den Menschen: Mit dem Islam zu einem neuen Humanismus“ (2015) Bekanntheit. Unter dem Titel „So fern und doch so nah. Wie verschiedene Gottesvorstellungen unsere Welt prägen“ erläuterte er diverse Gottesbilder im Islam und betonte: „In meiner Theologie mache ich mich aus einer islamischen theologischen Perspektive für das Konzept eines barmherzigen Gottes stark, der an den Menschen glaubt, ihm vertraut und ihn mit Freiheit ausstattet.“ Indem man Freiheit zulasse, verwirkliche man seine eigene Freiheit, indem man Freiheit verhindere, verhindere man seine eigene Freiheit – so eine seiner Argumentationen für die Vorstellung von einem „humanistischen Gott“.

Der abschließenden Diskussion der Beiträge von Korchide und Safranski folgte der traditionelle Vorarlberg-Brunch. Bei schönstem Herbstwetter und umrahmt von der Lecher Bergwelt wurde der kulinarische Genuss von anregenden Gesprächen begleitet. Insbesondere über das Thema des nächsten Philosophicum Lech, das vom 20. bis 24. September 2017 stattfindet. „Mut zur Faulheit. Die Arbeit und ihr Schicksal“ lautet der Titel, der wieder ein breites Spektrum an philosophischen Fragen aufwerfen wird. Wer sich die einzigartige Veranstaltung, verbunden mit erholsamen Urlaubstagen in Lech am Arlberg nicht entgehen lassen will, sollte sich tunlichst den Start der Online-Anmeldung am 3. April 2017 vormerken! www.philosophicum.com

PH16_So_Safranski-5897-2
PH16_So_-5892-2
PH16_So_-5880-2
PH16_So_-5863-2
PH16_So_-5857-2
PH16_Sa_Nachmittag-Wiesing_5490

PH16_Sa_Nachmittag-Wiesing-5511
PH16_Sa_Nachmittag-Wiesing Strasser-5679
PH16_Sa_Nachmittag-Wiesing Strasser-5673
PH16_So_-5805-2
PH16_So_-5819-2
PH16_Sa_Nachmittag- Strasser-5606

PH16_Sa_Nachmittag-Strasser-5612
PH16_So_-5821-2
PH16_Sa_Vormittag-Podium Gabriel Tetens-5391
PH16_So_-5782-2
PH16_Sa_Vormittag-Podium Gabriel Tetens 5332
PH16_Sa_Vormittag-5295

PH16_Sa_Vormittag-Gaabriel Tetens5370
PH16_Sa_Vormittag-Gabriel-5289
PH16_Sa_Vormittag-Gabriel5325
PH16_Sa_Vormittag-5016
PH16_Fr_Tractatus-4792-2
PH16_Fr_Tractatus-4787-2

PH16_Fr_Tractatus-4774-2
PH16_Fr_Tractatus-4766-2
PH16_Sa_Nachmittag-Wiesing-5547

← Essay-Preis und prominente Vortragende beim 20. Philosophicum Lech
Presseinformation: Tage der Utopie 2017 →
Kommentare

Kommentar hinterlassen

Wollen Sie an der Diskussion teilnehmen?

Hinterlasse eine Antwort Antworten abbrechen

Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

< zurück

Durchsuchen

Kontakt

si!kommunikation
Mühledörfle 54, A-6708 Brand
info@si-kommunikation.com

Mag. Innerhofer Lisa-Maria
Tel. +43 650 4724721
innerhofer@si-kommunikation.com

Soraperra Christina
Tel. +43 699 19257915
soraperra@si-kommunikation.com

Seiten

  • Datenschutz
  • Home
  • Über uns
  • Leistungen
  • Referenzen
  • Kontakt
  • Downloadbereich
  • Presseaussendungen

Kunden

  • 18. Philosophicum Lech
  • 19. Philosophicum Lech
  • 20. Philosophicum Lech
  • 21. Philosophicum Lech
  • 22. Philosophicum Lech
  • 23. Philosophicum Lech
  • 24. Philosophicum Lech
  • 25. Philosophicum Lech
  • 26. Philosophicum Lech
  • Best of the Alps
  • Brass Adventure
  • Bundesgymnasium Bludenz
  • Hotel am See
  • impulse Privatstiftung
  • Islen Mellau
  • Joesi Prokopetz
  • Lech Classic Festival
  • Literaricum Lech
  • Literaturhaus Vorarlberg
  • Medicinicum Lech
  • Medicinicum Lech 2019
  • Medicinicum Lech 2020
  • Montagsforum
  • monte! brandART
  • Montforter Zwischentöne
  • Montforter Zwischentöne 22
  • Philosophicum Lech
  • Skyspace-Lech
  • Tage der Utopie
  • Tage der Utopie 2019
  • Tage der Utopie 2021
  • Tage der Utopie 2023
  • Tanzcafé Arlberg
  • Türe

Archiv

  • Mai 2023
  • März 2023
  • September 2022
  • Juli 2022
  • Juni 2022
  • Mai 2022
  • März 2022
  • November 2021
  • Oktober 2021
  • September 2021
  • August 2021
  • Juli 2021
  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • September 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Februar 2020
  • Dezember 2019
  • September 2019
  • Juli 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • Februar 2019
  • September 2018
  • August 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • September 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • November 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • April 2015
  • Januar 2015
  • November 2014
  • September 2014
  • Juni 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Dezember 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • April 2013
  • Juli 2011
© Copyright - si!kommunikation - Impressum