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Presseaussendungen

Feierliche Eröffnung des 21. Philosophicum Lech

0 Kommentare/ für 21. Philosophicum Lech / von Christina
22. September 2017

Lech, 2017-09-22

Spannende Impulse beim Auftakt des internationalen Symposiums

Zum 21. Mal lädt Lech am Arlberg zum anregenden Gedankenaustausch über gesellschaftlich fundamentale Fragen unserer Zeit. „Mut zur Faulheit. Die Arbeit und ihr Schicksal“ lautet der etwas provokante Titel des Philosophicum Lech 2017. Bereits am Eröffnungstag erwies sich die Suche nach Alternativen zur heutigen Arbeitsgesellschaft als ebenso kontrovers wie komplex. Der lebhaften Diskussion zum Bedingungslosen Grundeinkommen beim Magna-Impulsforum folgte ein „ketzerisch“ erhellender Eröffnungsvortrag von Konrad Paul Liessmann. Überraschendes ist auch in den folgenden Tagen zu erwarten.

„Wäre es nicht an der Zeit, grundsätzlich über Wert und Wesen der Arbeit nachzudenken und auch anderen Handlungsmöglichkeiten und Existenzweisen des Menschen, von der in der Antike gefeierten Muße bis zur künstlerischen Kreativität, von der ästhetischen Kontemplation bis zur sozialen Kommunikation, von der beharrlichen Langsamkeit bis zur lasterhaften Faulheit wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken?“, so Konrad Paul Liessmann im Editorial zum Philosophicum 2017.

Mit dieser Frage fächert der wissenschaftliche Leiter des Philosophicum Lech bereits das breite Themenfeld auf, dem sich in den kommenden Tagen renommierte Referenten verschiedenster wissenschaftlicher Disziplinen widmen und anschließend der Publikumsdiskussion stellen werden. Anstoß für die grundlegenden Reflexionen über unsere zukünftigen Arbeitswelt ist insbesondere der radikale Umbruch durch zunehmende Digitalisierung und Automatisierung und die damit verbundene Sorge steigender Arbeitslosigkeit. Statt bloß ein Bedrohungsszenario auch Chancen für einen wesentlichen, zukunftsträchtigen Wandel unserer Gesellschaft zu erkennen, könnte als ein Leitmotiv des heurigen Philosophicum verstanden werden. Das Hinterfragen des historisch gewachsenen Arbeitsbegriffs und Arbeitsethos ist nur ein Aspekt eines solchen grundsätzlichen und weitreichenden Perspektivenwechsels.

Feierliche Eröffnung und fabelhafte Einstimmung  

Dass es Konrad Paul Liessmann wieder einmal gelungen ist, den Nerv der Zeit zu treffen, hob der Bürgermeister von Lech Ludwig Muxel bei der feierlichen Eröffnung des Philosophicum Lech 2017 hervor. Festzumachen sei dies nicht zuletzt daran, dass die Veranstaltung so früh wie noch nie ausgebucht war. Landeshauptmann Mag. Markus Wallner nannte es in seinen anschließenden Grußworten mutig, den „Mut zur Faulheit“ in Vorarlberg zu thematisieren, seien das Land doch für das Motto „schaffa, schaffa, Hüsle baua“ bekannt. Freilich hatte seine Anmerkung eine humorvolle Note und forderte er Liessmann auf, weiterhin „ketzerisch“ zu sein. Die dritte Eröffnungsrede hielt Bundesministerin Dr. Sophie Karmasin, die angesichts einer Zeit, in der oft schnell, heißt auch oberflächlich gedacht und entschieden würde, es als umso wichtiger und relevanter bezeichnete, sich beim Philosophicum über das entscheidende Thema „Zukunft der Arbeit“ tiefgründiger auszutauschen.

Der feierlichen Eröffnung vorausgegangen war wieder der Philosophisch-literarische Vorabend am Mittwoch. Als atmosphärische und thematische Einstimmung auf die folgenden Tage spannten Schriftsteller Michael Köhlmeier und Konrad Paul Liessmann unter dem Titel „Von der Trägheit des Herzens“ einen weiten Bogen. Wie schon Tradition, wechselten sich drei wie immer fesselnde Nacherzählungen Köhlmeiers mit den diesbezüglichen Ad-hoc-Interpretationen des Philosophen ab. Wenn im Märchen „Das kalte Herz“ des schwäbischen Dichters der Romantik Wilhelm Hauff plötzlich ein Begriff wie Finanztransaktionssteuer auftaucht oder eine Brücke zwischen dem Shakespeare-Stück „Ende gut, alles gut“ und der Biographie des dänischen Philosophen Søren Kierkegaard geschlagen wird, zeugt dies von Witz und Esprit, mit denen das kongeniale Duo die Weisheiten alter Mythen, Fabeln und Märchen als treffend und erhellend für unsere Gegenwart zu adaptieren weiß.

Neuerungen gab es heuer beim Begleitprogramm. So konnten die Teilnehmer des Philosophicum Lech am Donnerstagvormittag zwischen gleich drei attraktiven Side-Events wählen: „Philosophieren am Berg“ im Panoramarestaurant am Rüfikopf unter Patronanz des philosophischen Magazins und Medienpartners HOHE LUFT, alternativ dazu lud „Die Presse“ unter dem Titel „Heiße Debatten“ zur Diskussion über „Bildung als Provokation“ ins Heizwerk Lech und drittens bot sich eine Exkursion zum Kunsthaus Bregenz, wo der Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich und der Direktor des KUB Thomas D. Trummer über Räume und Atmosphären sowie die Rolle der Architektur zwischen Kunst, Natur und Design diskutierten.

Lebhaftes Magna-Impulsforum und unorthodoxe Gedanken zur Faulheit

Vollends seiner Intention gerecht wurde das Magna-Impulsforum, bei dem diesmal das Konzept des Bedingungslosen Grundeinkommens von unterschiedlichsten Standpunkten aus heiß diskutiert wurde. Für eine lebhafte Auseinandersetzung garantierte bereits die Zusammensetzung der Gesprächsrunde. Hansjörg Tutner, Global Director Human Resources Magna Steyr berichtete, dass sein Unternehmen gerade händeringend nach Arbeitskräften sucht, wobei er sich allerdings sicher ist, dass Magna als attraktiver Arbeitgeber auch bei einem Bedingungslosen Grundeinkommen Mitarbeiter finden würde. Die Ökonomin Dr. Barbara Kolm, Direktorin des Austrian Economics Centers, pochte auf die Frage der Finanzierbarkeit, während die Politologin und Grundeinkommens-Aktivistin Mag. Margit Appel unter anderem die Verhandlungsmacht der Frauen hinsichtlich der Aufteilung der Arbeit, und zwar auch nicht erwerbsmäßiger, durch das Bedingungslose Grundeinkommen gestärkt sehen würde.

Für Thomas Vašek, Chefredakteur HOHE LUFT, beantwortet das Bedingungslose Grundeinkommen keine Fragen, sondern stellt welche, doch ist er dafür, es als politisches Experiment auszuprobieren, um fundiert darüber diskutieren zu können. Der Wirtschaftsessayist Wolf Lotter, Mitbegründer des Magazins „brand eins“, wehrte sich dagegen, es als Alimentation zu verstehen, und sieht darin vielmehr eine Förderung von Selbstständigkeit. Dass es unter anderem um Selbstverantwortung und Selbstbestimmung geht, brachte auch Daniel Häni vor, der als Unternehmer und Mitinitiator der Schweizer Volksinitiative „Für ein bedingungsloses Grundeinkommen“ zu dessen vehementesten Verfechtern gehört. Dementsprechend scharf wandte er sich auch gegen das häufige Missverständnis, das Grundeinkommen würde zu Arbeitsverweigerung führen, vielmehr gehe es um ein selbstbestimmtes Arbeiten.

Spannende Einblicke in die Entwicklung von der digitalen hin zur smarten Fabrik gewährte DI Günther Abfalter, President Magna Europe & President Magna Steyr in seinem Vortrag über „Die Zukunft der Arbeit“. Er betonte dabei unter anderem, es sei typisch, dass die kurzfristigen Auswirkungen von neuen Technologien meist überschätzt, die langfristigen Folgen jedoch unterschätzt werden.

Abgeschlossen wurde die feierliche Eröffnung wie stets vom Impulsreferat Konrad Paul Liessmanns, in dem er aufschlüsselte, inwiefern Faulheit gerade heutzutage als mutig und zukunftsweisend verstanden werden könnte. Dabei thematisierte der Philosoph das Phänomen in all seiner Ambivalenz und geißelte etwa die „Exzesse der Bequemlichkeit“, wobei er auf das immanente Versprechen der Digitalisierung verwies. „Erlauben Sie mir die ketzerische Frage, was es für den überall gefeierten Siegeszug der Digitalisierung bedeutet, dass sich dieser ausschließlich der Faulheit und Bequemlichkeit der Menschen verdankt und diese zur Voraussetzung hat“, so Liessmann. Seiner Kritik, auch an der Nachlässigkeit und Schlampigkeit im Denken, stellte er unter anderem eine Form von Trägheit gegenüber, die Charakterstärke erfordere, nämlich sich dem Mainstream zu verweigern.

In Hinblick darauf, dass es neben der Erwerbsarbeit andere wesentliche Sphären des Lebens gibt, gilt es laut Liessmann, den Zusammenhang zwischen Arbeitszeit und Freiheit wieder in Erinnerung zu rufen und über ein Leben jenseits der Arbeit im engeren Sinne nachzudenken. In einer Arbeitsgesellschaft wie der unseren entscheide sich das Schicksal der Menschen am Schicksal der Arbeit, wie er betont. Daher müssen in dem Maße, wie die Arbeit verschwindet oder zumindest ihren Charakter verändert, die Fragen des guten Lebens und die der Organisation des Zusammenlebens neu gestellt werden. Unter anderem auch dieser Herausforderung werden sich die Referenten in den folgenden Tagen des Philosophicum Lech stellen.

Weitere Informationen unter www.philosophicum.com

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