Pressemeldung März 2023
Die neue Jury des Tractatus steht fest. Der Literaturkritiker und Autor Ijoma Mangold, die Philosophin, Kulturjournalistin und Publizistin Catherine Newmark sowie die Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin und Essayistin Daniela Strigl entscheiden künftig über die Vergabe des renommierten Essay-Preises des Philosophicum Lech.
Seit 2009 wird vom Verein Philosophicum Lech alljährlich der mit 25.000 Euro dotierte Tractatus vergeben. Die Auszeichnung gilt herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der philosophischen Essayistik. Die Auswahl preiswürdiger Publikationen für die Shortlist sowie in weiterer Folge des prämierten Werkes obliegt einer dreiköpfigen Jury. Diese repräsentiert in ihrer Zusammensetzung den D-A-CH-Raum und soll – hochkarätig besetzt – verlässlich Auskunft über höchste Qualität geben. In Nachfolge namhafter Jurorinnen und Juroren wird auch das ebenso prominente neue Gremium diesem Anspruch zweifelsfrei gerecht werden. Die Shortlist des Tractatus wird im Juli, das preisgekrönte Werk Anfang September bekannt gegeben. Die feierliche Verleihung des Tractatus 2023 findet am Freitag, den 22. September um 21 Uhr im Rahmen des Philosophicum Lech statt. Unter dem Titel „Alles wird gut. Zur Dialektik der Hoffnung“ wird von 19. bis 24. September zur interdisziplinären Erörterung und Diskussion dieser hochaktuellen wie zeitlosen Thematik nach Lech am Arlberg geladen.
Bereits zum 15. Mal wird dieses Jahr der Tractatus – Essay-Preis des Philosophicum Lech vergeben. Auf Anregung des Schriftstellers Michael Köhlmeier 2009 aus der Taufe gehoben, soll die Auszeichnung überragende Publikationen würdigen, die einen wertvollen Beitrag zu philosophisch und gesellschaftlich relevanten Diskursen leisten. Dank privater Sponsoren mit 25.000 Euro hoch dotiert, gilt der Tractatus als einer der renommiertesten Preise für philosophische Essayistik im deutschsprachigen Raum. Zentrale Kriterien für die Auswahl preiswürdiger Werke sind die Originalität des Denkansatzes, Gelungenheit der sprachlichen Gestaltung und Relevanz des Themas. Für die alljährliche Auslese verantwortlich zeichnet eine dreiköpfige Jury unter Vorsitz des wissenschaftlichen Leiters des Philosophicum Lech Konrad Paul Liessmann (nicht stimmberechtigt). Sie bestand in den vergangenen Jahren aus der Philosophin Barbara Bleisch (CH), dem Schriftsteller und ehemaligen Verleger Michael Krüger (D) sowie dem Autor und Journalisten Thomas Vašek (A), denen für ihre sachverständige, sorgfältige und stets treffsichere Jurytätigkeit großer Dank gebührt.
Für die Nachfolge und damit gänzlich neu zusammengesetzte Tractatus-Jury gewonnen werden konnten drei ebenso namhafte wie hoch qualifizierte und geschätzte Persönlichkeiten. Die österreichische Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin und Essayistin Daniela Strigl, die Schweizer Philosophin, Kulturjournalistin und Publizistin Catherine Newmark sowie der deutsche Literaturkritiker und Autor Ijoma Mangold bilden das somit wieder hochkarätig besetzte Gremium. Dank ihrer Expertise darf bereits mit Spannung die im Juli veröffentlichte Shortlist des Tractatus 2023 erwartet werden, die auch als Lektüreempfehlung zu verstehen ist. In weiterer intensiver Jury-Diskussion wird schließlich das exemplarisch prämierte Werk ermittelt werden und damit die Preisträgerin bzw. der Preisträger des aktuellen Jahres.
Die feierliche Verleihung des Tractatus 2023 wird im Rahmen des 26. Philosophicum Lech am Freitag, den 22. September 2023 um 21 Uhr erfolgen. Das Symposium widmet sich diesmal von 19. bis 24. Septemberdem Thema „Alles wird gut. Zur Dialektik der Hoffnung“. Inwieweit die Optimismus beschwörende Redensart ihre Berechtigung hat oder ironisch verstanden werden muss, darüber werden Vortragende aus Philosophie, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie benachbarten Gebieten referieren und mit dem Publikum diskutieren. „Hoffnung war immer schon ein zweischneidiges Schwert. Hoffnung ist das, was bleibt, wenn nichts mehr getan werden kann. Hoffnung ist das Eingeständnis eines Scheiterns, das nur noch auf das Unverfügbare setzen kann: auf ein Wunder. Hoffnung ist aber auch das, was uns in finsteren Zeiten aufrecht hält und an eine Zukunft glauben lässt“, verweist Konrad Paul Liessmann in seinem Editorial auf den höchst ambivalenten Charakter der Gemütsbewegung und Bewältigungsstrategie, was etliche Fragen und Themen eröffnet.
Weitere Informationen unter www.philosophicum.com.
Rückfragehinweis / Pressekontakt:
si!kommunikation
Mühledörfle 53, A-6708 Brand
info@si-kommunikation.com
Mag. Lisa-Maria Innerhofer
Tel. +43 650 4724721
innerhofer@si-kommunikation.com
Christina Nigsch
Tel. +43 699 19257915
soraperra@si-kommunikation.com
Kurzporträt der neuen Mitglieder der Tractatus-Jury:
Daniela Strigl gilt als eine der profundesten Literaturkenner:innen des Landes. Sie studierte Germanistik, Theaterwissenschaft, Philosophie und Geschichte an der Universität Wien und lehrt ebenda seit 2007 Neuere Deutsche Literatur. Mehrfach ausgezeichnet für Literaturkritik und Essayistik (Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik 2001, Max Kade Essaypreis 2007, Alfred-Kerr-Preis 2013, Berliner Preis für Literaturkritik 2015, Johann-Heinrich-Merck-Preis 2019), gehörte Strigl u.a. der Jury des Ingeborg Bachmann Preises (Klagenfurt), des Deutschen Buchpreises sowie des Preises der Leipziger Buchmesse an. Zudem zählt sie zum Kritikerteam des Literaturclubs im SRF und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Von ihren zahlreichen Publikationen genannt seien die bereits als Standardwerke geltenden Biografien über Marlen Haushofer (2009) und Marie von Ebner-Eschenbach (2016) sowie Alles muss man selber machen. Biographie. Kritik. Essay (2018) und Sinn und Sinnlichkeit. Lesen, verstehen, schwelgen. Münchner Rede zur Poesie (2021).
Catherine Newmark ist u. a. für ihre gehaltvollen Beiträge zu den Themenbereichen Film, Philosophie bzw. Geisteswissenschaften und Gender bekannt. Sie studierte Philosophie und Geschichte in Zürich und Paris, wurde an der Freien Universität Berlin promoviert und war anschließend ebendort sechs Jahre lang wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie. Heute arbeitet Newmark als Journalistin in Berlin unter anderem beim Deutschlandfunk Kultur als Redakteurin für geisteswissenschaftliches Sachbuch und für Philosophie sowie als Moderatorin der Philosophie-Sendung „Sein und Streit“. Zudem ist sie Kolumnistin bei Zeit Online und Radio Bremen. Zu ihren Veröffentlichungen zählen Passion – Affekt – Gefühl. Philosophische Theorien der Emotionen zwischen Aristoteles und Kant (2008), Viel zu lernen du noch hast. Star Wars und die Philosophie (2016), Wie männlich ist Autorität? (Hg. mit Hilge Landweer, 2018) und Warum auf Autoritäten hören? (2020).
Ijoma Mangold gehört zu den führenden und profiliertesten Literaturkritikern Deutschlands. Er studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Bologna. Nach Stationen bei der Berliner Zeitung und der Süddeutschen Zeitung wechselte er 2009 zur Wochenzeitung Die Zeit, deren Literaturchef er von 2013 bis 2018 war. Inzwischen ist er kulturpolitischer Korrespondent derselben. Zusammen mit Amelie Fried moderierte er die ZDF-Sendung „Die Vorleser“. Außerdem gehört Mangold zum Kritiker-Quartett der Sendung „lesenswert“ des SWR-Fernsehens und hatte Gastprofessuren in Göttingen sowie St. Louis, Missouri. Er veröffentlichte u. a. das Memoire Das deutsche Krokodil. Meine Geschichte (2017) sowie das politische Tagebuch Der innere Stammtisch (2020), beides Spiegel-Bestseller. Sein aktuelles Buch trägt den Titel Die orange Pille. Warum Bitcoin weit mehr als nur ein neues Geld ist. Mangold ist Träger des Berliner Preises für Literaturkritik und lebt in Berlin.