1. Juni 2017
PRESSE-INFORMATION Juni 2017
Philosophicum Lech – im Zeichen drängender Zukunftsfragen
Die Arbeit als zentraler Aspekt unserer Identität und Lebenswelt steht im Fokus des 21. Philosophicum Lech. Die Frage nach ihrem Wert und Wesen wird dabei ebenso grundlegend und vorurteilsfrei erörtert wie jene nach Alternativen zur Arbeitsgesellschaft. Von den aktuellen Diskussionen um das bedingungslose Grundeinkommen über die Sehnsucht nach Muße und Kontemplation bis hin zu einer „Philosophie der Faulheit“ reicht die zukunftsweisende Thematik des Symposiums, für das heuer 20 Stipendien an Studierende vergeben werden.
Wie viel Mut bedarf es, um sich eine Welt zu denken, in der sich nicht alles um die Arbeit dreht? Dieser Frage werden sich beim 21. Philosophicum Lech renommierte Philosophen und Vertreter benachbarter Disziplinen stellen. Unter dem Titel „Mut zur Faulheit. Die Arbeit und ihr Schicksal“ widmet sich das interdisziplinäre Symposium heuer vom 20. bis 24. September in Lech am Arlberg einem, wenn nicht dem zentralen Aspekt unserer Identität und Lebenswelt: der Arbeit – und ihrer Zukunft.
Vom protestantischen Arbeits- und Berufsethos über die kulturellen Widersprüche des heutigen Kapitalismus bis hin zu einer „Philosophie der Faulheit“ reicht die Bandbreite an Vortragsthemen, die in bewährter Weise mit dem Publikum diskutiert werden. Eine detaillierte Übersicht mit Informationen zu den Referenten, dem Rahmenprogramm und den ausgeschriebenen Stipendien sowie der Programmfolder zum Download bieten sich auf www.philosophicum.com.
Auch diesmal dürfte das gesellschaftlich brisante, hochaktuelle Thema für reges Interesse garantieren und Teilnehmer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum anziehen. Dass sich die Arbeitswelt durch Automatisierung und Digitalisierung weiterhin rasant verändern und auch die Erwerbsverhältnisse zunehmend wandeln, steht außer Zweifel. „Ein- und Auskommen ohne Arbeit?“ – so der Titel des Magna-Impulsforums vor der feierlichen Eröffnung am Donnerstag, den 21. 09. – ist nur eine von zahlreichen Fragen und Zukunftsperspektiven, die sich daraus ableiten lassen.
„Wäre es nicht an der Zeit, grundsätzlich über Wert und Wesen der Arbeit nachzudenken und auch anderen Handlungsmöglichkeiten und Existenzweisen des Menschen, von der in der Antike gefeierten Muße bis zur künstlerischen Kreativität, von der ästhetischen Kontemplation bis zur sozialen Kommunikation, von der beharrlichen Langsamkeit bis zur lasterhaften Faulheit wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken?“, eröffnet Konrad Paul Liessmann, der wissenschaftliche Leiter des Philosophicum Lech, bereits im Editorial ein breites Themen- und Diskussionsfeld.
Hochkarätiges Rahmenprogramm und die Chance auf ein Stipendium
Um insbesondere auch jungen Menschen die Chance zu bieten, an aktuellen Debatten teilzunehmen, wissenschaftliche und publizistische Kontakte zu knüpfen sowie Anregungen für die eigene wissenschaftliche Arbeit zu erhalten, werden heuer 20 Stipendien vergeben. Gesponsert werden diese von „Die Presse“ und dem Verein Philosophicum Lech, u.a. mit Unterstützung der Hilti Foundation und der Kästle GmbH. Angesprochen sind vorrangig Studierende der Philosophie, Kultur-, Gesellschafts- und Naturwissenschaften, wobei neben den üblichen Bewerbungsunterlagen auch ein Kurzessay zum Thema „Ein Gedanke zur Faulheit“ vorzulegen ist. Das Verfassen der philosophisch-essayistischen Kostprobe dürfte von besonderem Reiz für die Bewerber sein, ist der Text doch das Hauptkriterium für die Stipendienvergabe und werden die gelungensten Essays in der Tageszeitung „Die Presse“ publiziert.
Durch mittlerweile bereits traditionelle Glanzlichter des Philosophicum Lech – wie den philosophisch-literarischen Vorabend mit dem Schriftsteller sowie Mitinitiator des Symposiums Michael Köhlmeier und Konrad Paul Liessmann in Doppelconférence oder die Verleihung des Tractatus, hochdotierter und international renommierter Essay-Preis des Philosophicum, – wurde das breit gefächerte, hochkarätige Rahmenprogramm der Veranstaltung über die Jahre hinweg kontinuierlich erweitert.
Allein am Donnerstagvormittag stehen heuer drei attraktive Side-Events zur Wahl: „HOHE LUFT_Philosophieren am Berg“ im Panoramarestaurant am Rüfikopf, wo der Chefredakteur des philosophischen Magazins HOHE LUFT Thomas Vasek und ein Mitglied der Tractatus-Jury in Diskurs treten. Als Alternative wird unter dem Titel „Heiße Debatten“ zum Philosophieren im Heizwerk Lech mit „Die Presse“ geladen, wo die Bildungsredakteurin Bernadette Bayrhammer mit Konrad Paul Liessmann über „Bildung als Provokation“ diskutieren wird. Und zum Dritten wird eine Exkursion zum Kunsthaus Bregenz offeriert, in dessen oberstem Geschoss das besondere Ambiente des von Peter Zumthor gestalteten Gartens einen stimmigen Rahmen für die Diskussion zwischen dem Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich und dem Direktor des KUB Thomas D. Trummer über Räume und Atmosphären sowie die Rolle der Architektur zwischen Kunst, Natur und Design bietet.
Philosophieren in einzigartigem Ambiente auf der Höhe der Zeit
Über die letzten 20 Jahre hinweg entwickelt sich das Philosophicum Lech zu einer der profiliertesten geisteswissenschaftlichen Tagungen im deutschsprachigen Raum, mit großem Anklang in der wissenschaftlichen Fachwelt wie auch beim interessierten Publikum und starkem medialen Echo. Der transdisziplinäre Charakter, die stets erlesene Auswahl an Referenten und Konrad Paul Liessmanns Gespür für brennende Themen der Zeit trugen dazu ebenso bei wie das einzigartige Ambiente inmitten der Bergwelt des Lecher Hochtales, geprägt von der Gastlichkeit einer der prominentesten Tourismusgemeinden der Alpen. Auch heuer wieder verspricht die Auseinandersetzung mit drängenden Zukunftsfragen ein spannendes Philosophieren auf der Höhe der Zeit.
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Der ehemalige Hanser Verleger Michael Krüger, Tractatus Jurymitglied und Laudator 2016, würdigte Hartmut Rosa, der mit dem Tractatus exemplarisch für sein Werk “Resonanz” ausgezeichnet wurde.
Abdruck honorarfrei – Credit Philosophicum Lech by Florian Lechner
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