PRESSE-INFORMATION JUNI 2022 – 25. Philosophicum Lech
Thema des 25. Philosophicum Lech – von 20. bis 25. September 2022 in Lech am Arlberg – ist ein allgegenwärtiges, bedenkliches Phänomen. Unter dem Titel „Der Hass. Anatomie eines elementaren Gefühls“ werden sich renommierte Referierende einer vertiefenden transdisziplinären Erörterung und Diskussion der vielschichtigen Emotion widmen. Veranstaltungsort ist der sport.park.lech, eine frühzeitige Online-Anmeldung wird empfohlen. Den Auftakt geben erneut die Philosophicum Dialoge, die unter dem Betreff „Zeitenwende – Wendezeit. Europa im Umbruch“ ebenfalls eine hochaktuelle Problematik in den Fokus nehmen. Aus Anlass des Jubiläums erscheint am 22.08.2022 das Buch „Der Geist im Gebirge. 25 Jahre Philosophicum Lech“. www.philosophicum.com
„In der Ablehnung von Hass und Hetze sind sich alle einig. Aber selten wird gefragt, was Hass eigentlich für ein Gefühl ist, aus welchen Quellen es sich speist, was das Aggressive, Verletzende und Verstörende am Hass ausmacht, aber auch, was das Befriedigende, vielleicht sogar Lustvolle am Hass sein kann“, wirft Konrad Paul Liessmann, wissenschaftlicher Leiter des Philosophicum Lech, in seinem Editorial bereits ein Schlaglicht auf die Ambivalenz und Vielschichtigkeit eines Phänomens, das nicht nur im Netz ein bedrohliches Ausmaß angenommen hat. Wie gewohnt wird dieses beim 25. Philosophicum Lech, von 20. bis 25. September 2022 in Lech am Arlberg, sowohl hinsichtlich seiner aktuellen gesellschaftspolitischen Dimension und Relevanz als auch bezüglich grundlegender Fragen thematisiert. „Wo verlaufen die Grenzen zwischen Kritik, Abneigung, Antipathie, Missbilligung und Hass? In welchem Verhältnis steht der Hass zu anderen starken Affekten wie Neid und Eifersucht, Angst und Demütigung, Machtwünschen und Ohnmachtserfahrungen?“, gibt Liessmann beispielsweise zu bedenken und verweist auch auf den Charakter des Hasses als Kehrseite der Liebe, weshalb bei der Analyse tiefer anzusetzen sei.
Für die umfassende transdisziplinäre Erörterung des Themas „Der Hass. Anatomie eines elementaren Gefühls“ werden namhafte Vortragende aus den Geistes- und Humanwissenschaften, der Philosophie und Psychologie garantieren. Im Folgenden ein Überblick – weitere Informationen zu den Personen und Vorträgen finden sich auf der Website und im Programmfolder zum Download: Programmfolder 2022 als PDF
Die Referentinnen und Referenten des 25. Philosophicum Lech auf einen Blick
Als Vortragende beim Symposium geladen sind, in alphabetischer Reihenfolge: Christoph Demmerling, Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie mit Schwerpunkt Theoretische Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und u. a. Mitherausgeber der „Deutschen Zeitschrift für Philosophie“. Des Weiteren die Philosophin, Journalistin und Autorin Svenja Flaßpöhler, Chefredakteurin des Philosophie Magazins und Co-Programmleiterin des internationalen Philosophie-Festivals „phil.cologne“. Ebenfalls aus Printmedien und Fernsehen bekannt ist Reinhard Haller, Psychiater, Psychotherapeut und forensisch-psychiatrischer Gerichtsgutachter. Ferner wird der Sozialwissenschaftler und Unternehmensberater Bernhard Heinzlmaier, Mitbegründer des Instituts für Jugendkulturforschung in Wien und Leiter des Marktforschungsunternehmens T-factory in Hamburg, referieren. Weiters der Religionsphilosoph, Koran-Übersetzer, Dichter und Mitherausgeber von „Kalliope. Zeitschrift für Literatur und Kunst“ Ahmad Milad Karimi, Professor für Kalām, islamische Philosophie und Mystik an der Universität Münster. Weitere Vortragende sind Hilge Landweer, Professorin an der Freien Universität Berlin mit den Arbeitsbereichen Phänomenologie, praktische Philosophie und interdisziplinäre Geschlechterforschung, und Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen, bekannt durch seine Bücher (wie „Die Kunst des Miteinander-Redens“, gem. mit Schulz von Thun), Arbeiten zur Skandalforschung sowie Kommentare und Essays in div. Medien zu medienpolitischen Debatten. Zudem referieren Alexander Somek, Professor für Rechtsphilosophie und juristische Methodenlehre an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, sowie Ingrid Vendrell Ferran, Philosophin mit Schwerpunkt auf den Bereichen Philosophie des Geistes, Phänomenologie, Erkenntnistheorie und Ästhetik. Und schließlich die deutsche Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig, Professorin für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Passau und u. a. Mitherausgeberin der deutschen „Zeitschrift für Politik“.
Philosophicum Dialoge, weitere Auftaktveranstaltungen und Rahmenprogramm
Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr greifen die Philosophicum Dialoge auch heuer wieder eine vom Tagungsthema unabhängige, brisante Materie auf. „Zeitenwende – Wendezeit. Europa im Umbruch“ lautet der Titel, unter dem am Dienstag, den 20. September 2022 vormittags sowie nachmittags zwei hochkarätig besetzte Diskussionsrunden stattfinden. Unter der Leitung von Judith Belfkih, stellvertretende Chefredakteurin der „Wiener Zeitung“, werden u. a. die Diplomatin und ehemalige österreichische Außenministerin Ursula Plassnik und der deutsche Philosoph Arnd Pollmann, Professor für Ethik und Sozialphilosophie an der Alice Salomon Hochschule Berlin, debattieren. Die weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft, Kunst und Medien werden im Laufe des Sommers auf der Website bekanntgegeben. Am Mittwoch, den 21. September, um 18.00 Uhr stimmt dann der bereits traditionelle philosophisch-literarische Vorabend auf das Jahresthema ein. Die atmosphärischen Erzählungen von Schriftsteller Michael Köhlmeier, Ideengeber und Mitbegründer des Philosophicum Lech, im Wechselspiel mit deren philosophischer Ad-hoc-Interpretation von Konrad Paul Liessmann stehen diesmal unter dem spannungsvollen Titel „Zeit zu lieben. Zeit zu hassen“.
Am Donnerstag, den 22. September, um 08.30 Uhr stehen die beiden Veranstaltungen HOHE LUFT_Philosophieren am Berg im Panoramarestaurant Rüfikopf sowie die Exkursion zum Philosophieren im Kunsthaus Bregenz zur Wahl. Als Auftakt zur offiziellen Eröffnung findet dann um 15.00 Uhr unter Patronanz des Hauptsponsors das Magna-Impulsforum statt, das sich der Frage „Hass im Leben – Hass im Netz: Werden die sozialen Medien überschätzt?“ stellen wird. Zur Debatte unter der Leitung des Journalisten und Fernsehmoderators Michael Fleischhacker geladen sind die österreichische Kabarettistin und Autorin Lisa Eckhart, die ehemalige Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat für die Grünen und Beraterin für Nachhaltigkeit Eva Glawischnig, die österreichische Journalistin, Chefreporterin von „Die Welt“ Anna Schneider und der deutsche Journalist, Autor und Filmemacher Patrick Stegemann. Der offiziellen Eröffnung des 25. Philosophicum Lech um 17.00 Uhr folgen der Vortrag von Günther Apfalter, President Magna Europe & Asia, unter dem Titel „Hassen Sie auch SUVs? – Zur Sehnsucht nach Einfachheit in einer komplexen Welt“, sowie das Impulsreferat zum Jahresthema von Konrad Paul Liessmann, Professor i. R. für Philosophie an der Universität Wien und u. a. österreichischer „Wissenschaftler des Jahres“ 2006.
Zu den weiteren Highlights des Rahmenprogramms zählen die feierliche Verleihung des Tractatus – dank privater Sponsoren hochdotierter, international angesehener Essay-Preis des Philosophicum Lech – am Freitag, den 23. September 2022, um 21.00 Uhr sowie das Konzert in Kooperation mit der Hilti Foundation am Samstag, den 24. September 2022, um 21 Uhr. Zudem werden Sonderführungen zumSkyspace Lech am Freitag und Samstag, 23. und 24. September 2022 um 06.00 sowie 18.40 Uhr, während der Morgen- und Abenddämmerung angeboten.
Weitere Informationen und Anmeldung auf www.philosophicum.com
Kommentar hinterlassen
Wollen Sie an der Diskussion teilnehmen?