PRESSE-INFORMATION Juli 2021 – Anmeldestart 24. Philosophicum Lech „Als ob! Die Kraft der Fiktion“ 22. bis 26. September 2021
Am Donnerstag, den 1. Juli 2021 startet die Anmeldung zum 24. Philosophicum Lech. Nach dem pandemiebedingten Verschieben der Tagung im letzten Jahr wird heuer wieder mit großem Interesse gerechnet. Namhafte Vortragende und Teilnehmende aus dem gesamten deutschsprachigen Raum werden sich vom 22. bis 26. September 2021 in Lech am Arlberg mit einer hochaktuellen wie auch zeitlosen Thematik auseinandersetzen. Unter dem Titel „Als ob! Die Kraft der Fiktion“ richtet sich der Fokus auf Fake News, Verschwörungstheorien oder auch Medienblasen ebenso wie beispielweise auf die Frage, woher das Bedürfnis nach Illusionen, Imagination und Utopien rührt. Bereits am Dienstag, den 21. September laden die neuen „Philosophicum Dialoge“ als hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zur „Philosophie der Pandemie“. Für das neue Format wie auch das Symposium wird eine frühzeitige Anmeldung empfohlen.
Seit fast schon einem Vierteljahrhundert lädt das Philosophicum Lech zur Erörterung und Diskussion gesellschaftlich relevanter und zugleich zeitloser philosophischer Themen in den namens- und gastgebenden Ort am Arlberg. Gründend auf der Idee und Initiative des Vorarlberger Schriftstellers Michael Köhlmeier und des damaligen Bürgermeisters Ludwig Muxel entwickelte sich das Symposium, auch dank des Mitbegründers und langjährigen Obmanns des Vereins Philosophicum Lech Guntram Lins, zu einem der renommiertesten auf diesem Felde im deutschsprachigen Raum. Über 600 Teilnehmende finden sich alljährlich bei der viertägigen Veranstaltung ein, wobei diese stets frühzeitig ausgebucht ist. Nachdem die Tagung letztes Jahr bedingt durch die Pandemie leider verschoben werden musste, ist heuer wie gewohnt mit großem Interesse zu rechen. So empfiehlt sich eine frühzeitige Online-Anmeldung, die am Donnerstag, den 1. Juli, um 8.00 Uhr auf der Webseite freigeschalten wird.
„Als ob! Die Kraft der Fiktion“ lautet der Titel des 24. Philosophicum Lech, das vom 22. bis 26. September 2021 wie bewährt einer transdisziplinären Betrachtung eines so brisanten wie breit gefächerten Themas Raum geben wird. Von der Kunst bis zur Wissenschaft, von der Liebe bis zur Bildung, von der Moral bis zur Politik wird der Bedeutung und Funktion des Fiktionalen in unterschiedlichsten Lebensbereichen nachgegangen. „Unsere Welt scheint durchdrungen vom Verdacht, dass ein Netz von Fiktionen, Illusionen und Täuschungsmanövern unser Denken und Handeln zunehmend bestimmt, und dass die Wirklichkeit immer schwerer zu fassen ist. Woher aber rührt diese Faszination der Fiktionen? Und ließe sich ein Leben ohne sie überhaupt denken? Benötigen Menschen nicht immer wieder Illusionen, Täuschungen und Selbsttäuschungen, Phantasievorstellungen und Utopien, um all das bewältigen zu können, mit dem wir konfrontiert sind?“, wirft Konrad Paul Liessmann in seinem Editorial zum diesjährigen Symposium bereits zentrale Fragen auf. Als wissenschaftlicher Leiter des Philosophicum Lech seit Beginn an für dessen Konzeption und das Jahresthema verantwortlich zeichnend, hat er wieder namhafte Philosophen und Philosophinnen sowie Kultur-, Natur- und Sozialwissenschaftler bzw. -wissenschaftlerinnen zur eingehenden Erörterung und anschließenden Publikumsdiskussion solcher und weiterer Aspekte der Kraft der Fiktion geladen. Es ist geplant, mit dem Symposium heuer in den weitläufigeren sport.park.lech auszuweichen.
NEU: Die „Philosophicum Dialoge“ mit Moderator Armin Thurnher vom Falter
Ein Novum sind ebenso die Philosophicum Dialoge, die sich am Dienstag, den 21. September 2021 vormittags sowie nachmittags bei zwei hochkarätig besetzten Diskussionsrunden der „Philosophie der Pandemie“ widmen. Auch vom Thema her darf die Veranstaltung als kleine Kompensation für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die letztjährige Verschiebung gesehen werden. Die Idee zu dem neuen Format – als eine vom Tagungsthema unabhängige Debatte zu brennenden Fragen der Zeit – stammt von Konrad Paul Liessmann. Für die Moderation der Philosophicum Dialoge konnte der renommierte Journalist und Publizist Armin Thurnher, Herausgeber und Chefredakteur der österreichweit anerkannten Wiener Stadtzeitung Falter, gewonnen werden. Zur Diskussion geladen werden prominente Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst und Medien, die sich über zentrale Facetten sowie Spannungsfelder der Corona-Zeit und daraus gewonnene Erkenntnisse austauschen werden. Bei entsprechender Resonanz sollen die Philosophicum Dialoge auch in den kommenden Jahren das Philosophicum Lech ergänzen. Sie sind im Tagungsbeitrag inkludiert wie auch unabhängig davon buchbar. Für Tagungsstammgäste gilt es bei Interesse, in ihrer Planung eine frühere Anreise zu berücksichtigen. Der bereits traditionelle Auftakt zum 24. Philosophicum Lech erfolgt dann am Mittwochabend.
Auftakt am Mittwochabend, Magna-Impulsforum und feierliche Eröffnung
Als atmosphärische Einstimmung auf das Jahresthema bietet sich auch heuer wieder der philosophisch-literarische Vorabend am Mittwoch, den 22. September, um 18.00 Uhr. Bei dem Zwiegespräch wechseln sich die stimmungsvollen Erzählungen von Michael Köhlmeier mit den daran anknüpfenden, oft überraschenden Ad-hoc-Interpretationen von Konrad Paul Liessmann ab. Der reizvolle Brückenschlag zwischen Literatur und Philosophie, mittlerweile auch in Buchform nachzuverfolgen, ergründet dieses Mal die altbekannte Weisheit „Wie man sich täuschen kann“.
Als weiterer Prolog zum Symposium folgt am Donnerstag, den 23. September, um 15.00 Uhr das Impulsforum unter der Schirmherrschaft von Magna. Unter Leitung des Journalisten und Fernsehmoderators Michael Fleischhacker werden bei der Podiumsdiskussion unter dem Titel „So tun als ob. Fiktionen in Politik und Gesellschaft“ aktuelle Schlaglichter auf das diesjährige Thema geworfen. Es debattieren der deutsche Botschafter in Österreich Ralf Beste, der österreichische Bundeskanzler a. D. und Unternehmer Christian Kern, der deutsche Publizist und Autor Alexander Kissler sowie die Parteivorsitzende und Clubobfrau NEOS Beate Meinl-Reisinger.
Um 17.00 Uhr erfolgt schließlich die offizielle Eröffnung des 24. Philosophicum Lech durch den Bürgermeister von Lech Stefan Jochum, den Landeshauptmann von Vorarlberg Markus Wallner sowie einen hochrangigen Vertreter der Republik Österreich. Im Anschluss daran hält Günther Apfalter, President Magna International Europe GmbH, den Vortrag „Als ob – in der Erlebnisökonomie erfolgreich bleiben“. Ausklingen wird der Eröffnungstag nicht wie üblich mit dem Impulsreferat von Konrad Paul Liessmann, sondern dem Vortrag von Jan Assmann, Professor em. für Ägyptologie an der Universität Heidelberg sowie Professor für Allgemeine Kulturwissenschaft und Religionstheorie an der Universität Konstanz, über „Religion und Fiktion“, da der Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels (2018, gemeinsam mit seiner Ehefrau Aleida Assmann) am ursprünglichen Vortragstermin verhindert ist.
Die Referenten und Vorträge des 24. Philosophicum Lech auf einen Blick:
Beim Eröffnungsvortrag am Freitag, den 24. September wird Thomas Strässle, Professor für neuere deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich sowie Präsident der Max-Frisch-Stiftung der ETH Zürich, das Thema „Faketionales Erzählen. Über die Erfindung von Wahrheit“ erörtern. Es folgt das Referat der Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin und Essayistin Daniela Strigl, Dozentin am Institut für Germanistik der Universität Wien, unter dem Titel „‚Abgeschrieben kann das Leben nie werden‘ – Biografie und Fiktion“. Am Nachmittag wird dann zunächst der Philosoph, Pädagoge und Publizist Matthias Burchardt, Akademischer Rat am Lehrstuhl für historisch-systematische Pädagogik der Universität zu Köln sowie Mitbegründer und Geschäftsführer der Gesellschaft für Bildung und Wissen, über „Geistlose Traumfabriken und Phantasmagorien der Bildungsreform“ referieren. Abgeschlossen wird die Vortragsreihe am Freitag von Konrad Paul Liessmann, Univ.-Prof. i.R. am Institut für Philosophie der Universität Wien und u. a. „Wissenschaftler des Jahres 2006“, mit leitmotivischen Reflexionen unter dem Titel „So tun als ob. Die Kraft der Fiktion“. Den Vorträgen folgt jeweils am Vor- und Nachmittag eine Publikumsdiskussion, moderiert von Rainer Nowak, Chefredakteur und Herausgeber der Tageszeitung „Die Presse“ – Medienpartner des Philosophicum Lech, oder von Konrad Paul Liessmann in seiner Funktion als wissenschaftlicher Leiter.
Am Samstag, den 25. September referiert eingangs Andreas Urs Sommer, Professor für Philosophie mit Schwerpunkt Kulturphilosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Leiter der Forschungsstelle Nietzsche-Kommentar der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, zum brandheißen Thema „Politischer Fiktionalismus. Zur direkten Zukunft der Demokratie“. Im Anschluss erörtert Lambert Wiesing, Professor für Bildtheorie und Phänomenologie am Institut für Philosophie der Universität Jena die Frage „Wie können Bilder zu Fiktionen werden?“. Am Nachmittag hält dann zunächst Sibylle Anderl, promovierte Astrophysikerin und Wissenschaftsphilosophin mit Fokus auf der Philosophie der Astrophysik sowie Redakteurin im Feuilleton und Ressort „Natur und Wissenschaft“ der FAZ, einen Vortrag zum Thema „Die Erforschung des Kosmos zwischen Fiktion und Empirie“. Gefolgt von den Ausführungen des Schriftstellers, Übersetzers und Filmkritikers Dietmar Dath, von 1998 bis 2000 Chefredakteur des Magazins für Popkultur „Spex“ und seitdem mit Unterbrechung Redakteur der FAZ, zu der vieldeutigen Frage „Was wird möglich sein?“
Sonntag, den 26. September wird sich zunächst die Kulturwissenschaftlerin Sophie Wennerscheidt, Professorin für skandinavische Literatur am Institut für Nordische Studien und Sprachwissenschaft der Universität Kopenhagen, dem Thema „Illusion, Phantasma, Fake? Liebe in künstlichen Welten“ widmen. Den Schlusspunkt setzt dann der Kultur- und Medienwissenschaftler sowie freie Autor Roberto Simanowski, Gründer und Herausgeber des Online-Journals für Kunst und Kultur digitaler Medien „Dichtung Digital“ und Preisträger des Tractatus 2020, mit dem Vortrag „Todesalgorithmus. Die Fiktionen der künstlichen Intelligenz“. Abschließend folgt die stets mit Spannung erwartete Bekanntgabe des Themas für das kommende Jahr.
Rahmenprogramm mit Verleihung des Tractatus, Anmeldung & Informationen
Als ein alljährlicher Höhepunkt des Philosophicum Lech findet auch heuer wieder die feierliche Verleihung des Tractatus statt. Am Freitag, den 24. September um 21.00 Uhr erfolgt die Übergabe der dank privater Sponsoren hochdotierten und international hoch angesehenen Auszeichnung für philosophische Essayistik an den Preisträger bzw. die Preisträgerin 2021. Ebenfalls zum Rahmenprogramm gehört „Philosophieren im Kunsthaus Bregenz“, mit Start der Exkursion zur angesehenen Kultureinrichtung am Donnerstag, den 23. September, und einer Diskussionsveranstaltung als deren Abschluss. Zudem werden Sonderführungen zum Skyspace-Lech, dem magischen Lichtraum des Künstlers James Turrell, am Freitag u. Samstag den 24. und 25. September jeweils in der Früh und am Abend geboten.
20 Studierende, die bereits letztes Jahr u. a. mit Unterstützung der Hilti Foundation von „Die Presse“ und dem Philosophicum Lech für ein Stipendium ausgewählt wurden, sind zur kostenlosen Teilnahme berechtigt.
Weitere Informationen und Anmeldung ab 01.07.2021 auf www.philosophicum.com
Pressemeldung als PDF: PHI-2021_PM 2
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