PM2 – 26. Philosophicum Lech „Alles wird gut. Zur Dialektik der Hoffnung“ 19. bis 24. September 2023 in Lech am Arlberg
PRESSE-INFORMATION März 2023
„Alles wird gut. Zur Dialektik der Hoffnung“ lautet das angesichts von Krisen, Verunsicherung und Vertrauensverlust brandaktuelle, zugleich zeitlose Thema des 26. Philosophicum Lech. Vom 19. bis 24. September 2023 sind namhafte Vortragende diverser Fachbereiche zu dessen tiefgreifenden transdisziplinären Erörterung und anschließenden Publikumsdiskussionen nach Lech am Arlberg geladen. Den Auftakt setzen am Dienstag, 19. September die Philosophicum Dialoge zu den Fragen „Wie ist die Lage?“ und „Was ist zu tun?“. Zum attraktiven Rahmenprogramm zählt am Freitag, 22. September die feierliche Verleihung des Tractatus, der von einer neuen Jury vergeben wird. Unter dem Titel „Politik zwischen Hass und Hoffnung“ wird am 18. April 2023, um 19 Uhr im Mumok Wien der Sammelband der Tagung 2022 vom wissenschaftlichen Leiter Konrad Paul Liessmann und Schriftsteller Michael Köhlmeier vorgestellt. Die Online-Anmeldung zum Philosophicum Lech startet am 3. April 2023.
„Dürfen wir überhaupt noch hoffen?“, stellt Konrad Paul Liessmann im Editorial zum diesjährigen Philosophicum Lech eine Kardinalfrage hinsichtlich unserer zunehmend krisengeschüttelten Welt. Damit zeigt sich bereits die Aktualität und hohe Brisanz des Themas, dem sich das 26. Philosophicum Lech vom 19. bis 24. September 2023 in Lech am Arlberg widmen wird. „Alles wird gut. Zur Dialektik der Hoffnung“ lautet der Titel, wobei sich weisen wird, ob die Optimismus beschwörende Redensart ihre Berechtigung hat oder ironisch verstanden werden sollte. „Wie begründet unsere Hoffnungen sind oder ob sie uns in die Irre leiten und zu einem falschen, getrübten Blick auf die Welt führen, ist derzeit Gegenstand heftiger Debatten“, so Liessmann in seinem Vorwort. Nicht nur um solchen Diskussionen, sondern dem Phänomen und Prinzip Hoffnung in seiner ganzen Vielschichtigkeit und Ambivalenz auf den Grund zu gehen, ist das Philosophicum Lech der richtige Rahmen. So werden Vortragende aus Philosophie, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie benachbarten Gebieten aus unterschiedlichsten Perspektiven und Anlässen über die Dialektik der Hoffnung referieren und mit dem Publikum diskutieren. Im Folgenden ein Überblick über das Programm des 26. Philosophicum Lech mit den Vortragenden und Diskutant:innen.
Philosophicum Dialoge sowie philosophisch-literarischer Vorabend
Am Dienstag, den 19. September beschäftigen sich die Philosophicum Dialoge wie bewährt unabhängig vom Jahresthema mit brisanten Entwicklungen und Fragen. Ab heuer finden beide Podiumsdiskussionen am Nachmittag statt und stehen fortan unter den Titeln „Wie ist die Lage?“ sowie „Was ist zu tun?“. Zu ersterer Frage werden um 15.00 Uhr die Philosophin und freie Autorin Eva von Redecker und der Universitätsprofessor (em.) für Strafrecht und Rechtsphilosophie Reinhard Merkel eine fundierte, aber auch kontroverse gesellschaftspolitische Analyse vornehmen. Moderiert wird der I. Philosophicum Dialog von Martin Haidinger, Redaktionsleiter der Ö1-Wissenschaftssendereihe Salzburger Nachtstudio. Beim II. Philosophicum Dialog um 17.00 Uhr, moderiert von der Journalistin Judith Belfkih, diskutieren dann Alexandra Föderl-Schmid, stv. Chefredakteurin der SZ, und Ulf Poschardt, Chefredakteur von WeltN24, über alternative Handlungsoptionen in Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche und politische Fragestellungen sowie Problemfelder. Am Mittwoch, den 20. September um 18.00 Uhr bietet der philosophisch-literarische Vorabend wieder eine unterhaltsame thematische Einführung ins Symposium. Unter dem Titel „Die Büchse der Pandora“ wird Michael Köhlmeier, Mitinitiator des Philosophicum Lech, atmosphärische Nacherzählungen und Konrad Paul Liessmann jeweils daran anschließende Ad-hoc-Interpretationen zum Besten geben.
Magna-Impulsforum und feierliche Eröffnung des 26. Philosophicum Lech
Den Auftakt am Donnerstag, den 21. September, um 15.00 Uhr macht das Magna-Impulsforum unter Patronanz des Hauptsponsors. Unter Leitung des Journalisten und Moderators Michael Fleischhacker wird sich die Podiumsdiskussion der Frage stellen: „‚Lasst alle Hoffnung fahren!‘ – Stehen wir am Eingang zur Hölle?“. Es debattieren der Philosoph, Publizist und Diplom-Meteorologe Jörg Phil Friedrich, die Journalistin, Autorin und Politikwissenschaftlerin Nermin Ismail, die Journalistin, Unternehmerin, Politikerin und Langzeitpräsidentin der Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler und der Propst der Propstei St. Gerold Pater Martin Werlen. Um 17.00 Uhr erfolgt die offizielle Eröffnung des 26. Philosophicum Lech durch den Bürgermeister von Lech Gerhard Lucian, den Vereinsobmann Ludwig Muxel, den Landeshauptmann von Vorarlberg Mag. Markus Wallner und eine:n hochrangige:n Repräsentant:in der Republik Österreich. Anschließend hält Günther Apfalter, President Magna Europe & Asia, einen Vortrag zum Thema „Gute Fahrt! Warum die Automobilindustrie die Hoffnung nicht fahren lassen darf“. Als Abschluss des Tagesprogramms und zugleich Auftakt der diesjährigen Vortragsreihe wird Konrad Paul Liessmann in seinem Impulsreferat das Jahresthema umfassend beleuchten.
Die Referierenden und Vorträge des 26. Philosophicum Lech auf einen Blick:
Am Freitag, 22. September, 09.30 Uhr referiert Hartmut von Sass, Titularprofessor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Universität Zürich und Inhaber einer Heisenberg-Stelle an der Humboldt-Universität zu Berlin, zum Thema „Außer sich sein. Über Hoffnung und Ekstase“. Es folgt um11.00 Uhr der Vortrag von Christine Abbt, Professorin für Politische Philosophie an der Universität Graz, „Zum Gestaltungspotenzial nicht-idealer Voraussetzungen“. Am Nachmittag hält zunächst um 15.30 Uhr Francesca Vidal, Professorin für Kulturwissenschaften an der Universität Koblenz-Landau und wissenschaftliche Leiterin des Schwerpunkts Rhetorik, ihr Referat „Vom Tagtraum zur Utopie oder Über die Notwendigkeit, utopisch zu denken“. Der darauf folgende Vortrag um 17.00 Uhr von Christian Dries, Leiter der „Günther Anders-Forschungsstelle“ der Universität Freiburg i. Br., steht unter dem Titel „‚…in Hoffnung, dass wir hoffen dürfen‘? Günther Anders und die Heuristik der Hoffnungslosigkeit“. Wie gewohnt folgt den zwei Vorträgen am Vor- und Nachmittag jeweils eine Publikumsdiskussion, die auch an den folgenden Tagen abwechselnd von Konrad Paul Liessmann und Karl Gaulhofer, stv. Ressortleiter im Feuilleton der Tageszeitung Die Presse, moderiert wird.
Das erste Referat am Samstag, 23. September hält Peter Strasser, Professor für Philosophie i. R. an der Universität Graz, zur „Apokalypse. Die Rettung der Welt durch ihren Untergang“, gefolgt vom Vortrag des Schriftstellers und Historikers Philipp Blom mit dem Titel „Alles wird gut? – Kleine Anatomie der realistischen Hoffnung“. Am Nachmittag referiert dann der Ökonom, Nachhaltigkeitsforscher und Publizist Fred Luks über „Die Hoffnung auf Nachhaltigkeit. Möglichkeiten und Grenzen des ökologisch-ökonomischen Wandels“. Den Schlusspunkt des Tages setzt der Soziologe und Publizist Harald Welzer, Honorarprofessor an der Universität Flensburg und Mitbegründer und Direktor der Stiftung FUTURZWEI, mit dem Vortrag „Hoffnung ist eine Falle. Zur Sozialpsychologie wunschgetriebenen Handelns“.
Abgeschlossen wird die Vortragsreihe am Sonntag, 24. September von Catrin Misselhorn, Professorin für Philosophie an der Georg-August-Universität Göttingen, die sich um 10.00 Uhr mit der Frage „Künstliche Intelligenz – und alles wird gut?“ auseinandersetzt, sowie Renée Schröder, Professorin i. R. am Institut für Biochemie der Max Perutz Labs (Universität Wien / Medizinische Universität Wien), die sich der Frage „Dürfen wir auf Unsterblichkeit hoffen?“ widmen wird.
Rahmenprogramm mit Verleihung des Tractatus und aktuelle Buchpräsentation
Als Rahmenprogramm werden am Donnerstagvormittag, 21. September wieder die beiden beliebten Diskussionsveranstaltungen Philosophieren am Berg sowie Philosophieren im Kunsthaus Bregenzangeboten. Erstere ist eine Kooperation mit dem Philosophie Magazin, im Rahmen derer Chefredakteurin Svenja Flaßpöhler im Gespräch mit dem deutschen Soziologen Christian Dries hoch oben am Rüfikopf der Frage „Woher kommt die Hoffnung?“ nachgehen wird. Im Kunsthaus Bregenz wird sich Direktor Thomas D. Trummer mit der österreichischen Forscherin Renée Schröder austauschen und anschließend durch die Ausstellung des Malers Michael Armitage führen.
Am Freitag und Samstag gibt es Sonderführungen zum Skyspace Lech, und allabendlich lädt die Philosophen-Bar zum Gedankenaustausch ins Hotel „Der Berghof“. Die feierliche Verleihung des Tractatus– renommierter Essay-Preis des Philosophicum Lech – erfolgt am Freitag, 22. September, um 21.00 Uhr. Ermittelt wird die Preisträgerin bzw. der Preisträger von der neuen Jury, bestehend aus der Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin und Essayistin Daniela Strigl (Ö), der Philosophin, Kulturjournalistin und Publizistin Catherine Newmark (CH) und dem Literaturkritiker und Autor Ijoma Mangold (D). Am Samstag, 23. September, um 21.00 Uhr steht in Kooperaton mit der Hilti Foundation ein hochkarätiges Konzert in der Neuen Kirche Lech auf dem Programm.
Eine frühzeitige Anmeldung, ab 3. April online, wird empfohlen. Studierende können sich für 20 Stipendien bewerben, die u. a. mit Unterstützung der Hilti Foundation, von Die Presse und dem Philosophicum Lechvergeben werden und zur kostenlosen Teilnahme an der Tagung berechtigen.
Am 18. April 2023, um 19.00 Uhr wird zur Präsentation des alljährlich vom Zsolnay Verlag publizierten Sammelbandes mit den Beiträgen des Philosophicum Lech 2022 in die Lounge des Mumok Wien geladen. Unter dem Titel „Politik zwischen Hass und Hoffnung“ schlagen Michael Köhlmeier und Konrad Paul Liessmann dabei eine Brücke zwischen dem vorjährigen und dem heurigen Thema des Symposiums.
Weitere Informationen und Anmeldung ab 03.04.2023 auf www.philosophicum.com
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