Tage der Utopie – Festival für eine gute Zukunft 2019
06. – 11. Mai 2019 (Mo – Sa) in Arbogast, Götzis / Vorarlberg
Impulse, Strategien, Best Practice: von erfolgreicher agiler Unternehmenskultur über ein gerechtes Internet und Entwicklungsstrategien für den ländlichen Raum bis hin zur Zukunft des politischen Dialoges und Wegen aus der globalen Krise
Mit einem breiten Spektrum an zukunftsweisenden Themen, Konzepten und Ideen laden die Tage der Utopie wieder zum intensiven Austausch über brennende Fragen unserer Zeit. Inspirierende Persönlichkeiten wie Christian Beinke und Ludwig Kannicht, Co-Gründer der für Furore sorgenden Innovationsagentur Dark Horse, und ausgewiesene Experten wie Thomas Gebauer, dessen Initiative zum Verbot von Landminen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, garantieren für hochkarätige Vorträge. Das besondere Format des international renommierten ‚Festivals für eine gute Zukunft‘ führt in weiterer Folge zu einer vertiefenden Auseinandersetzung – begleitet von kreativen Impulsen und bestärkt durch die einzigartige Atmosphäre des Tagungsortes. Rund 1.200 Teilnehmenden aus allen Bereichen der Gesellschaft, von der Wirtschaft über Kunst und Kultur bis zum Bildungswesen, bietet sich die Gelegenheit einer gleichermaßen profunden wie vielfältigen Erörterung unserer Zukunft, um sie entscheidend zu gestalten. Der Kompositionsauftrag zu jedem einzelnen Abend erging heuer mit David Helbock an einen der herausragenden europäischen Jazzpianisten. Er kommentiert die einzelnen Beiträge musikalisch gemeinsam mit dem Trompeter Lorenz Raab.
Alle zwei Jahre wird Arbogast in Götzis, Vorarlberg über rund eine Woche hinweg zu einem internationalen Zentrum für Zukunftsfragen. Die Tage der Utopie – diesmal vom 6. bis 11. Mai 2019 – haben sich als ein breitgefächertes Forum für Vordenker, Neuerer, Ideengeber weit über die Landesgrenzen hinaus einen Ruf als richtungsweisende Ideenschmiede erworben. 2011 mit dem Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung in der Kategorie „Innovation“ ausgezeichnet, beruht der Erfolg der Veranstaltung insbesondere auf dem unkonventionellen Konzept. Dieses gewährleistet einen intensiven Austausch mit den geladenen Expertinnen und Experten ebenso wie der Teilnehmenden untereinander. Diskurs und Dialog verbinden sich zudem mit musikalischer Kreation. Und von speziellen Workshops über konkrete Projekte, die aus den Tagen der Utopie hervorgegangen sind, bis hin zur Ausstellung und Morgenmeditation eröffnet sich ein weites Feld an Impulsen, Inspiration und Partizipation – mit idyllisch gelegenem Tagungsort als optimalem Rahmen.
Anstelle eines Generalthemas widmen sich die Tage der Utopie stets einer bunten Palette an brennenden Fragen bzw. besonderen Herausforderungen der Gegenwart. Kernidee ist die Präsentation gesellschaftspolitischer Perspektiven auf eine wünschenswerte Zukunft. Etwa auch in Bezug auf eine zukunftsweisende agile Unternehmensorganisation wie sie die Berliner Innovationsagentur Dark Horse aufweist. Beispielgebend lassen sich anhand dieser zentrale Fragen beantworten, welche sich auch in anderen Zusammenhängen wie ein roter Faden durchs Programm ziehen, so die Kuratoren Hans-Joachim Gögl und Josef Kittinger im Vorwort zu den Tagen der Utopie 2019: Welche Prozesse sind hilfreich, um aus einer defizitorientierten Perspektive in die Lösungsorientierung zu kommen? Wie kann berechtigte Kritik mit Vision und ein Zukunftsbild mit Umsetzung verbunden werden? Wie können wir in einem so konkurrenzorientierten, effizienzgetriebenen Umfeld wie heute Werten wie Gemeinschaftlichkeit und Mitbestimmung treu bleiben? Diesen und weiteren Kernfragen werden sich namhafte Vortragende aus verschiedensten Fachdisziplinen stellen.
Vortragsreihe (19 Uhr): vom Kloster für Innovation bis zu einer Utopie des Helfens
Eröffnet wird die Vortragsreihe am Montag, den 6. Mai von Christian Beinke und Ludwig Kannicht, Co-Gründer der Innovationsagentur Dark Horse, die zum aufsehenerregenden Beispiel für eine gelingende Utopie von Gemeinschaft, Autonomie und Erfolg wurde. In Orientierung an der Organisationsform mittelalterlicher Mönchsorden kreierte das Kollektiv außergewöhnliche Spielregeln agiler Unternehmensorganisation, die vertiefend vorgestellt wird. International bekannt wurde Dark Horse auch durchs Buch „Thank God it’s Monday“.
Am Dienstag, den 7. Mai entwirft Ingrid Brodnig ein Zukunftsbild, wie das Internet neu gebaut, Macht fairer verteilt und die Regeln transparenter werden könnten. Die mehrfach ausgezeichnete Fachjournalistin und Autorin von Erfolgsbüchern wie „Lügen im Netz. Wie Fake News, Populisten und unkontrollierte Technik uns manipulieren“ (2017) besticht als Internetexpertin und wurde zum „Digital Champion“ Österreichs in der EU-Kommission ernannt. Bekannt ist sie auch durch ihre wöchentliche IT-Kolumne #brodnig im „Profil“.
Mittwoch, den 8. Mai präsentiert Roland Gruber als einer der führenden Fachleute auf diesem Gebiet nachhaltige Entwicklungsstrategien für den ländlichen Raum. Der gelernte Architekt und charismatische Referent erarbeitet mit seinem Innovationsprozess der „nonconform-Ideenwerkstatt“ in Dörfern und Kleinstädten verblüffende Strategien zwischen Bürgerbeteiligung, Lokalpolitik und konkreten baulichen Interventionen. Als Mitbegründer mehrerer Initiativen ist er bestens vernetzt und wird seinen reichen Erfahrungsschatz teilen.
Wie es gelingt, den Diskurs von den Rechtspopulisten zurückzuerobern wird Donnerstag, den 9. Mai von Julia Ebner erörtert. Die Extremismus- und Terrorismusforscherin beim Londoner Institute for Strategic Dialogue (ISD) und Autorin des Spiegel-Bestsellers „Wut: Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen“ beschäftigt sich im Rahmen ihrer Forschungen mit Radikalisierung, Polarisierung, Wahlkampfmanipulation und Hass im Netz. Mit ihrer hochgeschätzten Expertise berät sie u. a. Regierungen und hält auch Workshops.
Freitag, den 10. Mai entwirft Thomas Gebauer, international renommierter Experte für Frieden und Sicherheit, eine Utopie des Helfens und zeigt Wege aus der globalen Krise auf. Als Geschäftsführer der Hilfsorganisation „medico international“ formulierte er u. a. „Zehn Thesen für eine andere Hilfe“ und wird beim Vortrag diverse Facetten der Wohltätigkeit, von den Aktivitäten der Superreichen über staatliche Hilfen bis zu lokalen Initiativen, hinterfragen.
Composer in Residence – zeitgenössische Musik im Dialog mit Zukunftsbildern
Einzigartige Atmosphäre und unverwechselbaren Charakter verleiht dem Festival für eine gute Zukunft seit Beginn an auch die höchst reizvolle Verbindung von Zukunftsbildern und zeitgenössischer Musik. Seit mittlerweile 16 Jahren werden Musiker und Musikerinnen dazu eingeladen, sich von den Themenabenden inspirieren zu lassen und mit den zukunftsweisenden Diskursen in einen kreativen Dialog zu treten. Jeweils zwei von den Klangkünstlern während ihrer Woche in Arbogast geschaffene Kompositionen erleben vor Ort ihre Uraufführung und werden auf CD dokumentiert. Auch heuer werden wieder zwei wahre Meister ihres Metiers für musikalische Glanzlichter garantieren: der aus Vorarlberg stammende, mittlerweile in Berlin lebende David Helbock als einer der international gefragtesten Jazzpianisten und ideenreicher Komponist sowie der Oberösterreicher Lorenz Raab als einer der bedeutendsten Jazztrompeter Europas der jüngeren Generation. Die beiden wissen als Duo außergewöhnlich gut zu harmonieren und kreieren mit ungezwungener Verspieltheit einen überaus vielseitigen, stimmungsreichen Klang. Als virtuose Instrumentalisten verbinden sie gediegene Eleganz mit einer lässigen Note und werden die Zuhörer und Zuhörerinnen bei den Tagen der Utopie zweifellos begeistern.
Vertiefende Dialoge und richtungsweisende Sonderworkshops
Wie bewährt erfährt das jeweilige Thema des abendlichen Vortrags am darauf folgenden Vormittag eine Vertiefung im Dialog mit dem Referenten bzw. der Referentin. In kleinerer Runde von rund 25 Personen bietet sich die Gelegenheit zu intensiven Gesprächen, wobei alle Teilnehmenden sich im Kreisdialog einbringen können. Das exklusive Format schafft Zeit und Raum für außergewöhnliche Begegnungen mit Ideen und ihren Persönlichkeiten.
Neben dem klassischen Vormittagsformat bieten sich den Teilnehmenden drei spezielle Workshops. Am Dienstagvormittag wird unter dem Titel „Zwei Grad. Eine Tonne“ erörtert, wie das Ziel einer Reduktion der CO2-Emmissionen von derzeit zwölf auf eine Tonne pro Person erreicht und somit die globale Erwärmung unter dem gefährlichen Ausmaß von 2 Grad gehalten werden kann. Workshop-Leiter ist Christof Drexel, der als versierter Fachmann für Haustechnik von Passivhäusern etliche Einsparpotenziale offenlegen wird. Am Dienstagnachmittag erläutern Christian Beinke und Ludwig Kannicht bei ihrem „Intensiv-Workshop zur Entdeckung eines Miteinanders von Agilität und Strategie“ wie eine erfolgversprechende Unternehmenskultur der Zukunft aussieht. Mittwochnachmittag übt dann die soziokratische Trainerin und Beraterin Lisa Praeg im Workshop mit Lehrern und Lehrerinnen, wie partizipativ-demokratische Entscheidungsprozesse leicht und freudvoll in den Schulalltag zu integrieren sind, so z. B. mit einer neuen Art der (Klassensprecher-)Wahl.
WIRKstätten der Utopie – So kommt das Neue in die Welt
Gefördert und begleitet wurde Lisa Praeg bei der Entwicklung ihres praktischen Leitfadens für partizipativ-demokratische Entscheidungsprozesse durch die WIRKstätten der Utopie. So gehört ihr Projekt zu den zahlreichen konkreten Unternehmungen, die aus den Tagen der Utopie hervorgegangen sind. Weitere Beispiele sind das Konzept „Bänkle Hock – Ein Dorffest das sitzt“, das bereits von etlichen Gemeinden in Österreich, Deutschland und Italien als pfiffige Bedienungsanleitung genutzt wurde, oder auch das „Kernjahr“, das als professionell begleitetes Orientierungsjahr für Jugendliche mittlerweile fixer Bestandteil der Vorarlberger Bildungslandschaft ist. Seit 2013 und auch dieses Mal wieder können bei den WIRKstätten der Utopie Projekte eingereicht und dank der Kooperation mit gemeinnützigen Stiftungen von der Vision bis hin zur praktischen Umsetzung mit professionellem Know-how begleitet und unterstützt werden. Es wird dazu eingeladen, während der Tage der Utopie Vorschläge zu deponieren, die dann direkt vor Ort besprochen werden können.
DenkRaumBodensee und Junge Utopie – im Zeichen lebenswerter Zukunft
In der Ausstellung „DenkRaumBodensee“ werden Fragen und Visionen thematisiert, wie eine lebenswerte Bodenseeregion in 20 Jahren aussehen soll. Der Ausstellungstitel rührt vom gleichnamigen unabhängigen wissenschaftlichen Think Tank her, der vom größten hochschulartenübergreifenden Verbund Europas getragen wird und Impulse für eine nachhaltige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Bodenseeregion setzen will. Die Initiative entspricht damit ganz den Intentionen des Festivals für eine gute Zukunft, dem es ein großes Anliegen ist, auch die Jugend anzusprechen und an der Entwicklung von gesellschafspolitischen Perspektiven zu beteiligen. Daher vergibt freigeist arbogast 20 Gratis-Tickets an junge Leute (16 bis 26 Jahre) für alle Festivalabende und Workshops.
Es gilt das Prinzip „first come, first serve“, weshalb sich – wie für alle Teilnehmenden – eine möglichst frühzeitige Anmeldung empfiehlt! Sämtliche Vorträge, Dialoge und Workshops sind auch einzeln buchbar. Allerdings sind die Tage der Utopie eine fabelhafte Gelegenheit, eine Woche lang entspannende Urlaubsatmosphäre mit geistige Auseinandersetzung und vielfältiger Inspiration zu verbinden. So auch bei der beliebten täglichen Morgenmediation.
Das detaillierte Programm der “Tage der Utopie – Festival für eine gute Zukunft” 2019 mit E-Mail-Kontaktadresse für die Anmeldung – findet sich auf www.tagederutopie.org.
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Fact-Box:
Tage der Utopie 2019
Montag 06. – Samstag 11. Mai 2019
Bildungshaus St. Arbogast in Götzis / Vorarlberg
Details und Anmeldung:
www.tagederutopie.org
T +43 5523 62501-828
Veranstalter:
Hans-Joachim Gögl, Strategie und Kommunikation GmbH, Bregenz
Josef Kittinger, Bildungshaus St. Arbogast, Götzis
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