20 Jahre Tage der Utopie: Jubiläumsfestival für eine gute Zukunft 2023
Von 23. bis 29. April 2023 (So – Sa) in der Kulturbühne AMBACH und in Arbogast, Götzis / Vorarlberg – vor Ort sowie als Livestream
Mit über 1.200 Teilnehmenden im Laufe der Woche zählt die Veranstaltungsreihe heute zu den umfangreichsten Bildungsformaten in der Vierländerregion Österreich, Deutschland, Schweiz und Liechtenstein. Zum Jubiläum laden fünf ausgewählte Vortragende aus 20 Jahren herausragende Vordenker ein, um gemeinsam vielversprechende Zukunftsentwürfe vorzustellen. Die Themen: Strategien des Wandels, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, globale Solidarität oder auch die Erforschung von Mitgefühl und Intuition.
Anlässlich ihres Jubiläums werfen die Tage der Utopie einen kritischen Blick zurück auf die Zukunftsbilder der letzten 20 Jahre und was aus diesen geworden ist. Zugleich werden wie stets zukunftsweisende Entwürfe, aussichtsreiche Strategien und starke Leitbilder geboten. Das Festival für eine gute Zukunft lädt von 23. bis 29. April 2023 zur vielfältigen Inspiration sowie intensiven Diskussion nach Götzis in Vorarlberg und eröffnet durch anregende Neue Musik, hochkarätige Vorträge sowie vertiefende Dialoge innovative Perspektiven und Wege.
Seit 2003 werden alle zwei Jahre internationale Expertinnen und Experten zu den Tagen der Utopie nach Vorarlberg geladen, um ihre gemeinwohlorientierten Zukunftskonzepte zu brennenden gesellschaftlichen Herausforderungen zu präsentieren. Die Vortragenden aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst, Politik und Zivilgesellschaft eint die Leitidee des Festivals: Statt vorläufige Problemlösungen und Verbesserungsschläge, die dem Status quo bzw. Zeitgeschehen verhaftetet bleiben, stehen visionäre Entwürfe und starke Zukunftsbilder im Vordergrund. Programmleiter Hans-Joachim Gögl zum dahinterstehenden Kerngedanken: „Utopien lenken unseren Blick weg vom Defizit hin zur Ressource. Sie setzen der Angst vor Veränderung ermutigende Erzählungen und erste Bilder gelingender Modelle entgegen.“
Wertvoller Rückblick & starke Zukunftsbilder als besonderes Jubiläumsprogramm
Zum Jubiläum wird ein Bogen zurück, zugleich werden vielfältige in die Zukunft geschlagen. Fünf Vortragende der vergangenen 20 Jahre, die das Publikum begeistert haben, referieren gemeinsam mit einer von ihnen geladenen Persönlichkeit, deren Vision sie heute inspiriert. Beispielsweise wird die europaweit bedeutende Bildungsinnovatorin Margret Rasfeld von der bekannten Fair-Trade-Aktivistin sowie Spiegel-Bestsellerautorin Lisa Jaspers begleitet. Die international geschätzte Empathie-Forscherin Tania Singer hat Claus Otto Scharmer vom MIT in Cambridge, einen der derzeit weltweit einflussreichsten Ökonomen eingeladen. Auch die Vorträge weiterer herausragender Vordenkerinnen und Visionäre werden jeweils um 18 Uhr in der Kulturbühne AMBACH gehalten. Die darauf folgenden vormittäglichen Dialoge finden jeweils von 9.15 bis 12.30 Uhr wie üblich im Bildungshaus Arbogast statt.
Als Auftakt wird zur Jubiläums-Matinee ‚20 Jahre Tage der Utopie‘ am Sonntag, den 23. April, um 10.30 Uhr in die Kulturbühne AMBACH, Götzis geladen. Die Festrede mit dem Titel ‚Von der Macht der Vorstellungskraft‘ hält der deutsche Schriftsteller, Historiker, Journalist und Philosoph Philipp Blom, dessen Bücher in 16 Sprachen übersetzt wurden und der als einer der renommiertesten Kommentatoren unserer Zeit gilt.
2003 bis 2023 – 20 Jahre Tage der Utopie – neue Formate für eine gute Zukunft
2003 wurden die Tage der Utopie in Arbogast von dessen damaligen Leiter Josef Kittinger und Hans-Joachim Gögl gegründet. Seit nunmehr 20 Jahren bewährt sich das von den beiden gemeinsam entwickelte Konzept. Als eines der umfangreichsten Bildungs- und Vernetzungsformate im Vierländereck – Ö, D, CH und LIE – mit über 1.200 Teilnehmenden im Laufe der Woche erreicht das Festival die Menschen zudem durch Medienkooperationen und die Übertragung per Livestream weit über die Region hinaus. Ein beständig wachsendes Netzwerk innovativer Unternehmen und Non-Profit-Organisationen bildet die finanzielle Basis der Tage der Utopie. Vom gleichnamigen gemeinnützigen Verein veranstaltet, erhielt das Format den Staatspreis für Erwachsenenbildung und Innovation.
Außergewöhnlich und von Beginn an das einzigartige Veranstaltungsformat mit prägend ist die Integration künstlerischer Beiträge. Durch die Auftragskompositionen von international renommierten Musikschaffenden als Resonanz auf die Vorträge erfolgt ein inspirierender Brückenschlag zwischen geistiger Auseinandersetzung und sinnlichem Erlebnis. Das breite und beeindruckende musikalische Schaffen aus 20 Jahren ist in einer eigenen CD-Reihe dokumentiert. Hervorgegangen aus den Tagen der Utopie sind auch eine ganze Reihe von Initiativen, Projekten und Kooperationen im Rahmen der Start-up-Förderung WIRKstätten.
Der prüfende Blick zurück auf Zukunftsbilder aus 20 Jahren anlässlich des Jubiläums wird Gelungenes wie auch Gescheitertes zutage fördern. Beim ermutigenden Blick nach vorne werden die vielversprechendsten Visionen – überzeugende Entwürfe, außergewöhnliche Lösungen, beispielgebende Prototypen – ins Rampenlicht gestellt. Vorgestellt werden die Vortragenden von geschätzten Wegbegleiter:innen des Festivals. Folgend das Programm:
Die Vortragenden und Themen der Tage der Utopie 2023 in der Übersicht
Am Dienstag, den 25. April wird ‚Zur Zukunft des Entscheidens. Über den Umgang mit Unsicherheit in Organisationen und Unternehmen‘ referiert. Christian Beinke, Sprecher bei den Tagen der Utopie 2019, wird als Mitgründer der legendären Berliner Innovationsagentur ‚Dark Horse‘ auf 14 Jahre realer Unternehmensutopie zurückblicken. Zudem spricht der Entscheidungsforscher Niklas Keller, Mitgründer von ‚Simply Rational‘, dem verhaltenswissenschaftlichen Spin-off des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin. Er wird erklären,wie man bessere Vorhersagen treffen kann als die komplexeste KI, warum Einfachheit und Transparenz der Schlüssel zu robusten und widerstandsfähigen Systemen sind und inwieweit intuitives Entscheiden eine unserer mächtigsten Waffen ist.
Am Mittwoch, den 26. April lautet das Vortragsthema ‚Universeller Kosmopolitismus und globale Solidarität. Von der imperialen zur solidarischen Lebensweise‘. Zunächst blickt Autor Ilija Trojanow, der 2009 und 2012 Sprecher beim Festival war, zurück wie auch voraus auf die ‚Utopie eines universellen Kompass‘ – Wegweiser zu einer neuen kulturellen Praxis des Miteinanders. Danach wird der renommierte Politikwissenschaftler Ulrich Brand, Professor für Internationale Politik an der Universität Wien, Vorstandsmitglied von ‚Diskurs. Das Wissenschaftsnetz‘ und Mitherausgeber der ‚Blätter für deutsche und internationale Politik‘, vor dem Hintergrund einer sich trotz vielfacher Krisen vertiefenden ‚imperialen Lebensweise‘ die Konturen einer ‚solidarischen Lebensweise‘ skizzieren.
Donnerstag, den 27. April sprechen drei Referentinnen zum Thema ‚Unlearn Patriarchy. Warum wir das Patriarchat verlernen müssen, um alle frei zu sein‘. Die berühmte Schulinnovatorin Margret Rasfeld wird wie schon bei den Tagen der Utopie 2013 von ihrer damaligen Schülerin und nunmehr erfolgreichen Beraterin für Bildungstransformation Jamila Tressel begleitet. Zudem hat sie die Autorin, Sozialunternehmerin und Aktivistin Lisa Jaspers eingeladen, Gründerin des Fair-Trade-Design-Labels FOLKDAYS sowie Initiatorin der Petition #fairbylaw, die maßgeblich dazu beitrug, dass die deutsche Bundesregierung 2021 ein Lieferkettengesetz verabschiedete. Die Drei werden aufzeigen, wie eine Welt aussehen könnte, in der wir alle frei von patriarchalen Rollenzuschreibungen, Handlungsmustern und Zwängen gemeinschaftlich neue Beziehungen aushandeln.
Am Freitag, den 28. April stehen die Vorträge unter dem Titel ‚Bäume und Bits. Erfolgreiche Wege zu einer digitalen, ökologischen und sozialen Transformation‘. Zunächst berichtet die Wirtschaftswissenschaftlerin Kora Kristof, Sprecherin bei den Tagen der Utopie 2013, als Pionierin in der Erforschung von Strategien des Wandels und seit Kurzem Vizepräsidentin für Digitalisierung und Nachhaltigkeit des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) über ihre Erfahrungen mit erfolgreicher Transformation. Danach schildert Tilman Santarius, einer der führenden Experten für Digitalisierung und Nachhaltigkeit in Deutschland, Professor und Leiter von Forschungsgruppen an der TU Berlin sowie am Einstein Center Digital Futures, konkrete Bedingungen und Vorgangsweisen, die einen konstruktiven Beitrag der Digitalisierung zu Ökologie und Gerechtigkeit gewährleisten.
Am Samstag, den 29. April wird sich dem Thema ‚Von der Zukunft her führen. Von der Egosystem- zur Ökosystem-Wirtschaft‘ gewidmet. Die Neurowissenschaftlerin und Psychologin Tania Singer, wissenschaftliche Leiterin der Forschungsgruppe Soziale Neurowissenschaften der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin, stellte 2015 bei den Tagen der Utopie eine weltweit einzigartige wissenschaftliche Studie zu Mitgefühl und Empathie vor und wird einen Blick auf die Erkenntnisse und Früchte dieser visionären Arbeit werfen. Der von ihr eingeladene deutsche Ökonom Claus Otto Scharmer, Senior Lecturer und Aktionsforscher am MIT in Cambridge, zählt zu den einflussreichsten Innovationsforschern weltweit. Er wird Rahmen und Praktiken für die Führung in Umbruchsituationen sowie ihre Anwendung in spezifischen Kontexten und bei täglichen Herausforderungen präsentieren.
Die vertiefenden Dialoge als Austausch mit den Vortragenden im kleineren Kreis finden jeweils am folgenden Tag von 9.15 bis 12.30 Uhr statt – ausgenommen jener mit Tania Singer und Claus Otto Scharmer, der vor deren Referaten am Samstagvormittag erfolgt.
Besonderes Rahmenprogramm: Utopische Talkshow und utopische Morgenlesung
Als Rahmenprogramm werden beim Jubiläum zwei neue Formate bei freiem Eintritt geboten: Die ‚Utopische Talkshow‘ lädt von Dienstag bis Samstag, 17 bis 17.30 Uhr zu einer Interviewreihe, bei der zehn visionäre Projekte aus Vorarlberg vorgestellt werden. Ebenfalls täglich stimmt die ‚Utopische Morgenlesung‘ von 7.30 bis 8 Uhr in der Kapelle Arbogast auf den Festivaltag ein. Bis inkl. Freitag liest Ilija Trojanow, ein treuer Freund des Festivals, am Samstag Clemens T. Schedler, begleitet von Robert Bernhard am Saxophon.
Musik aus dem Morgenland – Auftragskompositionen der Tage der Utopie 2023
Seit der Festivalpremiere 2003 performen allabendlich Expert:innen und Musiker:innen in Koproduktion: Letztere führen mit eigens dafür komponierter Zukunftsmusik in die Abende ein und reagieren schließlich auf die Vorträge mit einer Improvisation. Zum Jubiläum ist der in Vorarlberg und New York lebende Pianist Peter Madseneingeladen, der u. a. als Lehrer am Jazzseminar Dornbirn eine der einflussreichsten Musikerpersönlichkeiten des Landes ist und vor 20 Jahren der Eröffnungskomponist der Tage der Utopie war. Er bringt den australischen Multi-Instrumentalisten und vielseitigen Komponisten Adrian Mears mit, Professor an der Musikhochschule Basel, der so wie Madsen bereits mit etlichen Größen des Jazz weltweit auf Tour war und als ‚Bester australischer Posaunist‘ ausgezeichnet wurde – wie auch seine einstige Band als beste australische Jazzgruppe.
Das Album von Peter Madsen aus dem Jahre 2003 gehört zu den erfolgreichsten der von den Tagen der Utopie aufgelegten CD-Edition, die ebenso erhältlich ist wie die eigene Buchreihe und alle bisherigen Vorträge aus 20 Jahren als Video-Podcast auf der Website. Zudem gibt es beim Jubiläumsfestival einen Rückblick in Form einer Plakatausstellung.
Die fünf Abende mit den Vorträgen und musikalischen Beiträgen werden als moderierter Livestream übertragen, mit der Möglichkeit via Chat an die Vortragenden Fragen zu stellen.
Weitere Infos und die Mail-Kontaktadresse für die Anmeldung auf: www.tagederutopie.org. Es gilt das Prinzip ‚first come, first serve‘, weshalb sich eine frühzeitige Anmeldung empfiehlt!
Pressetext als PDF: PM_TDU 2023
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Fact-Box:
Tage der Utopie 2023
Sonntag, 23. April – Samstag, 29. April 2023
Kulturbühne AMBACH sowie Bildungshaus St. Arbogast in Götzis / Vorarlberg
Details und Anmeldung:
www.tagederutopie.org
Veranstalter:
Tage der Utopie – Verein zur Entwicklung enkeltauglicher Zukunftsbilder
Rückfragehinweis / Pressekontakt:
si!kommunikation – Christina Nigsch und Lisa-Maria Innerhofer
Akkreditierung unter info@si-kommunikation.com möglich.
Telefon +43 699 19257915